Online-Sitzungen
Seit nahezu 20 Jahre haben wir eine Praxis im Herzen Zürichs.
In dieser Zeit haben wir zweimal unseren Standort gewechselt, jedoch stets innerhalb eines Umkreises von etwa 500 Metern bzw. wenigen Gehminuten.
Unsere Praxis ist nicht nur unser Arbeitsplatz, sondern auch ein wichtiger Teil unseres Lebens. Die Arbeit vor Ort möchten wir keinesfalls missen.
Lange war es für uns unvorstellbar Paar- oder Einzelsitzungen online anzubieten. Dann kam die Corona Pandemie – und wir hatten keine andere Wahl.
Mittlerweile haben wir festgestellt, dass es in den meisten Sitzungen kaum einen Unterschied macht, ob wir persönlich vor Ort arbeiten oder unsere Klient*innen per Video treffen. Vielmehr hat sich gezeigt, dass die Vorteile in Sachen Flexibilität – sowohl zeitlich als auch räumlich – den vermeintlichen Nachteil des fehlenden direkten Kontakts deutlich überwiegen. Und das gilt nicht nur für unsere Klient*innen, sondern auch für uns selbst.
Denn der Prozess der persönlichen Entwicklung – sei es therapeutisch, im Coaching und sogar spirituell – findet immer im Klienten selbst statt. Die eigene Integration geschieht meist nicht während der Sitzung, sondern im alltäglichen Leben
Die Rolle des Therapeuten
Seit den Anfängen der Psychoanalyse liegt die Aufgabe von Therapeut*innen vor allem darin, zuzuhören, zu begleiten und einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Klient*innen ihre eigenen Impulse und ihre Richtung finden können.
Zu Freuds Zeiten gab es noch keine ausgefeilten Kommunikationsmittel wie heutige Videokonferenz-Tools.
Wer mit ihm arbeiten wollte, musste nach Wien reisen, um sich auf seine Coach zu legen und reden. Freud hörte zu, stellte die eine oder andere Frage und etablierte damit die “Redekur”, die wir heute als Psychoanalyse kennen.
Inzwischen hat sich vieles verändert: Die therapeutische Landschaft ist vielfältiger geworden, ebenso die Wege der Kommunikation. Vom klassischen Telefon über frühe Bildtelefone bis hin zu stabilen Videokonferenzen – digitale Gespräche gehören heute ganz selbstverständlich zum Alltag.
Zugegeben: Anfangs kann es technische Hürden geben – Kamera, Mikrofon oder Lautsprecher wollen nicht auf Anhieb. Doch sobald diese kleinen Stolpersteine überwunden sind, erleben wir keinen spürbaren Unterschied zu einer Sitzung vor Ort.
Online versus Praxisbesuch
Dennoch stimmen wir all jenen zu, die sagen: Da fehlt etwas. Ein bestimmter Raum. Der Weg dorthin. Ein Geruch. Vielleicht auch die Tasse Tee oder das Glas Wasser, das sonst immer bereitsteht. Und natürlich fehlt das Händeschütteln – dieser kurze, vertraute Moment beim Betreten des Raums.
Und doch: Unsere Präsenz – und das Zulassen von Berührtheit und innerer Bewegung – erleben wir online mitunter sogar intensiver. Vielleicht, weil es in diesem Setting einfacher ist, die äußere Welt für einen Moment auszublenden.
Die Arbeit der Integration bleibt ohnehin die gleiche – die wirst du immer mit dir allein machen.
Persönliches Treffen
/ Sitzungen im analogen Raum
Mit der Umstellung auf online, haben wir uns weitgehend für einen „nomadischen“ Lebensstil entschieden, und sind häufig für längere Zeiträume in der Welt unterwegs.
Persönlich treffen kannst du uns trotzdem, nur meist nicht in unseren Praxisräumen und selten lange im Voraus geplant. Gewöhnlich wissen wir etwa 4 Wochen vorher, wohin uns das Leben trägt – die genauen Umstände kennen wir oft selbst nicht.
Für ein persönliches Treffen bleibt dir nur, dich auf ein Abenteuer einzulassen und zu schauen, was das Schicksal gerade so im Gepäck hat. Oder abzuwarten, bis wir wieder einmal in unserer Praxis in Zürcher sind.
Online-Sitzungen hingegen halten wir zuverlässig ab – es sei denn, ein Hurrikan fegt über uns hinweg, ein Tsunami rollt an oder das Internet verweigert komplett den Dienst.
Sie oder Du
Zu Beginn unserer Praxiszeit waren wir mit allen Klient*innen per Sie.
Das war nicht nur Ausdruck von Höflichkeit, sondern für uns auch eine Form der Abgrenzung – das “Sie” schuf eine professionelle Distanz.
Mit der Zeit – und auch angestoßen durch Anregungen von Klient*innen – konnten wir uns immer mehr auf das „Du“ einlassen. Heute sind wir mit nahezu allen Klient*innen per Du. Es betont die Augenhöhe und stärkt die Vertrauensbasis in der Zusammenarbeit.
Auf unserer Website haben wir dennoch lange das „Sie“ verwendet – aus Respekt und im Sinne der üblichen Höflichkeitsformen im deutschsprachigen Raum.
Mit der Umstellung auf eine ortsunabhängige Praxis und einer wachsenden Internationalität unserer Arbeit haben wir uns jedoch für eine einheitliche Ansprache entschieden: Das angelsächsische „You“ kennt keinen Unterschied zwischen Du und Sie – und wir übernehmen diese Offenheit nun auch auf unserer Seite.
In den Sitzungen selbst richten wir uns gerne nach dir – oder nach Ihnen.
Warum wir nur Zwei zu Zwei Sitzungen anbieten und nicht einzeln mit Paaren arbeiten
Aus unserer Erfahrung aus der Begleitung von über 7.000 Paaren in den letzten 16 Jahren haben wir uns bewusst dafür entschieden, nur noch im Zwei zu Zwei Setting zu arbeiten.
Denn zu oft haben wir erlebt, wie in klassischen Paar-Sitzungen mit nur einem Therapeuten eine Person „zwischen die Stühle“ gerät. In solchen Momenten ist der Einzeltherapeut häufig mehr damit beschäftigt, die Aufmerksamkeit auszubalancieren, als sich ganz den eigentlichen Anliegen des Paares zu widmen.
Auch ergänzen sich in unseren Zwei zu Zwei Sitzungen das Männliche und das Weibliche, sowie unterschiedliche Sichtweisen; Resonanzen und Zugänge zur Welt. Das erweitert nicht nur den Raum, sondern vertieft auch das Verständnis füreinander.
Manchmal erreichen uns Anfragen von Klient:innen, die sich aufgrund der etwas höheren Kosten lieber für einen Therapeuten entscheiden würden. Das können wir gut nachvollziehen – deshalb berechnen wir auch nicht den doppelten Satz. Unsere Sitzungen in der Praxis liegen preislich nur etwa 25 % über dem in der Schweiz üblichen Ansatz für Paarsitzungen mit einer Einzelperson.
Abrechnung und Bezahlung
Wenige Tage nach einer Sitzung erhältst du von uns eine Rechnung per Mail.
Die Rechnung enthält eine IBAN, sodass du uns den Betrag überweisen kannst, sowie einen Link zu unserem Wise Konto. Dort kannst du auch ohne ein eigenes Wise Konto mit deiner Kreditkarte zahlen.
Wir bitte darum, dass unsere Rechnungen innerhalb 14 Tagen nach dem Mailversand, spätestens jedoch vor der nächsten vereinbarten Sitzung bezahlt werden.
Quellennachweis
1 Filmzitat: Cloud Atlas – Sonmi451
2 Theodor W. Adorno: Minima Moralia
3 Erich Fromm: Kunst des Liebens
4 Khalil Gibran: Schönheit
5 Rumi: Ghaselen
6 Platon: Politeia
7 Platon: Apologie des Sokrates
8 J.W. Goethe: Faust