2 Tage Intensiv:
Mut und Wahrheit – ein Weg zur Liebe

Liebe erfordert Mut – sie macht uns nicht nur verletzlich, sondern wir werden zwangsläufig verletzt werden. Unter Menschen ist dies unvermeidbar und selbst wenn ich mich in ein Kloster zurückziehe und nur Gott liebe, kann ich durch einen tragischen Unfall bei einer Renovierung des Dachstocks von einem schweren Balken erschlagen werden.

Und weil verletzt zu werden unvermeidlich ist, hat jeder unterschiedlichste Abwehrmechanismen entwickelt: die Gebräuchlichste von allen ist, das Herz verschlossen zu lassen, oder es nur nach Anlegen einer schweren Rüstung einen Spaltbreit zu öffnen.

Eine andere Abwehr ist, die Verletzung in Kauf zu nehmen und eine Opferidentität zu erschaffen, mit der ich andere in Schuld setze. Ganz hartgesottene schlagen ohne Grund vorsorglich zu.

Aber ob als Angstbeisser, Daueropfer, oder mit einer Herzpanzerung – verletzt werde ich dennoch, und zwar durch mich selbst. Jede Vermeidung, jeder Abwehrmechanismus trennt mich von anderen Wesen: so kann ich weder lieben noch Liebe empfangen.

Anders geht es dem vom Balken erschlagenen Mönch: ist er in seinem Glauben gefestigt, dann war das Herabfallen eines Gegenstandes Gottes Werk und diese Werke geschehen nun einmal aus einer alles umfassenden Liebe und wahrscheinlich steht auf dem Grabstein: Die Wege des Herrn sind unergründlich.

Wahrheit in der Liebe erfordert Mut

Wahrheit ist ein grosses Wort, für das viele gestorben sind – ob auf dem Scheiterhaufen oder gemeuchelt – all diese Menschen gaben ihrer Wahrheit einen höheren Wert als ihrem Leben. Sie liebten ihre Wahrheit und hatten den Mut für sie ein Risiko in Kauf zu nehmen. Sie waren zumindest von ihrer Wahrheit und damit von sich nicht getrennt.

Die grösste Lüge der romantischen Liebe ist, dass diese keineswegs ewig währt. Dies schon am Beginn auszusprechen, vernichtet alle Magie – dies im Fortgang nicht anzuerkennen, verhindert Wachstum. Spätestens mit dem Einzug des Alltags legt sich die Decke der Gewohnheiten über süsse Träume und Hoffnungen. Aus manchen Vorstellungen werden Projekte, andere werden aufgegeben oder enttäuscht. Ein unerlöster Rest aber schwelt weiter: als Kränkung oder beginnende Unzufriedenheit unerfüllter Wünsche.

Denn was man nicht verändern kann, dass muss man wenigstens benennen2

Anstatt die tiefsten Enttäuschungen jedoch zu benennen, verstricken sich die meisten Paare in oberflächliche Kleinigkeiten, die schnell einen hochexplosiven Charakter bekommen können, oder aber tabuisieren die Enttäuschung – eigentlich geht es uns gut. Solange bis die Wahrheit herauspurzelt und nichts mehr darüber hinwegtäuschen kann, dass die Dinge eben nicht so sind, wie sie scheinen.

Jede Wahrheit ist zuallererst eine Wahrheit mir selbst gegenüber, ein Reflektieren und Loslassen von meinen Vorstellungen, Fantasien und Sehnsüchten: Es ist eine Illusion, dass eine Partnerschaft die Kinderträume nach dem sorgenden Vater und der liebenden Mutter erfüllt. Es wird für immer eine unerfüllte Sehnsucht bleiben, dass ein anderer Mensch alte Verletzungen heilt oder einen schon langen bestehenden Mangel füllt.

Wahrhaftigkeit ist, in aller Klarheit zu erkennen, es wird mit diesem aber auch keinem anderen Partner besser oder entspannter werden. Romantische Liebe ist an ein Gegenüber gebunden, die grosse Liebe hingegen liegt in einem selbst: jenseits aller Träume, Tabus, Makel und frühen Verletzungen. Letztendlich ist die grosse Liebe nichts anderes als bedingungslose Selbstannahme und damit die Voraussetzung, von anderen angenommen zu werden.

Am Scheideweg – bleiben oder gehen?

Wenn Du diesen Text liest, steht deine Beziehung wahrscheinlich an einem Scheideweg: Entweder Du bleibst gemeinsam einsam oder Du wachst auf, wächst und trittst in eine reife Beziehung ein. Eine Partnerschaft, in der jeder dem anderen sich und seine Wahrheit zumutet.

Und ja, das ist gefährlich, denn es besteht immer die Gefahr, dass Dir die gesamte Konstruktion um die Ohren fliegt. Aber auch die Chance, dass ihr euch vielleicht zum ersten Mal fühlen und sehen könnt und erfahrt, was es bedeutet in Liebe zu sein. Alle Partnerschaften und Biografien sind unterschiedlich und so werden wir nie wissen, wohin euch diese Reise führt. Wir können uns einzig von unserer Erfahrung, Intuition und Empathie leiten lassen. Was wachsen kann, ist eine neue Form der Begegnung, die getragen ist von Aufrichtigkeit, Verbundenheit und Mut zur Liebe.

Unser Weg

Wir sind selbst durch diesen Prozess gegangen – mit allen Höhen und Tiefen, mit Ängsten, Befürchtungen und zwischendurch mit dem Gefühl „all is lost“. Oft haben wir uns Begleitung gewünscht, aber keine gefunden. Aus dieser Erfahrung und aus unserer langjährigen Arbeit mit Paaren ist „Mut und Wahrheit – ein Weg zur Liebe“ entstanden.

Der Ablauf

Das „2 Tage Intensiv: Mut und Wahrheit – ein Weg zur Liebe“ findet an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in unserer Praxis, oder einem anderen geschützten Raum statt. Es besteht aus 4 Paarsitzungen von je 120 Minuten. In dem gesamten Zeitraum sind wir mit unserer ganzen Präsenz bei Euch und dem Prozess und haben keine anderen Termine.

Für Partnerschaften, die sich gerade in einer „heissen“ Konfliktsituation befinden, oder über denen eine ungeklärte Affäre schwebt, ist dieser Intensivprozess nicht geeignet.


Ein Vorgespräch im Rahmen einer Zwei zu Zwei-Sitzung ist vor der Buchung des Workshops erwünscht.

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