Ablauf eines
Beziehungs-Coachings

Jede Beziehung ist so einzigartig wie die Menschen, die sie führen.

Diese Individualität macht ein standardisiertes  Vorgehen unmöglich.

Und doch ist es nur allzu verständlich, dass viele nach einer Einschätzung fragen:

Wie lange wird es dauern? Wieviel Unterstützung brauchen wir?

Menschen, die therapeutische Begleitung suchen, haben ein berechtigtes Bedürfnis nach Orientierung.
Sie möchten wissen, worauf sie sich einlassen – zeitlich, emotional und vielleicht auch finanziell.

Wir gestalten den Prozess gemeinsam mit euch – abgestimmt auf eure Anliegen, euer Tempo und das, was euch bewegt. Dabei beziehen wir euch in jeden Schritt mit ein und erklären offen, welche Maßnahmen wir aus fachlicher Sicht – und aus eigener Erfahrung – für hilfreich halten und warum.

Ein typischer Beratungszyklus umfasst 4 bis 6 Sitzungen im Abstand von 2 bis 3 Wochen. Je nach Thema kann auch eine kürzere oder längere Begleitung sinnvoll sein.

Zu Beginn steht oft die gemeinsame Reflexion im Mittelpunkt. Schnell wird dabei deutlich: Beziehung ist mehr als ein Miteinander – sie spiegelt auch eigene Themen wider. So wird der Weg zu zweit oft auch zu einer Reise der persönlichen Entwicklung.

Für uns gibt es kein Richtig oder Falsch. Jede Beziehung ist einzigartig – und eine Einladung, sich selbst und einander tiefer kennenzulernen.

Die folgenden Informationen bieten euch lediglich einen groben Rahmen. Sobald wir euch kennengelernt haben, entwickeln wir gemeinsam ein Vorgehen, das zu euch passt.

Die Inhalte könnten dabei folgendermassen aussehen:

Einstieg und Verstehen

Erkennen und Verändern

Integration und Zukunft

Einstieg und Verstehen

In den ersten beiden Sitzungen hören wir vor allem zu.
Gemeinsam finden wir heraus, welche konkreten Abmachungen und Regeln es braucht, damit ihr euch auf einen gemeinsamen Weg einlassen könnt.
Dabei werden oft wiederkehrende Muster sichtbar – jene, die immer wieder zu Enttäuschungen führen.

Gemeinsam erarbeiten wir Werkzeuge zur Deeskalation.
Falls gewünscht, schlagen wir Methoden vor, die Kommunikation zu verbessern und den Umgang mit Triggern erleichtern.
Ihr bekommt zudem ein theoretisches Verständnis über euren aktuellen Entwicklungsschritt und die damit verbundenen Herausforderungen.

Verstehehen heisst erkennen und mutig weitermachen

Nun seid ihr in der Lage, eure Situation als Teil eines fortlaufenden Prozesses zu sehen – ein Modell, das nicht nur Verständnis schafft, sondern auch Mut macht, weiterzugehen.

Das ist noch keine Lösung, doch oft entsteht ein vorübergehender «Waffenstillstand».
Die Motivation wächst, sich auf die tieferen Ursachen der Konflikte einzulassen.

“Okay, wir haben uns verlaufen und sitzen fest.” Oder: “Endlich kann ich meine Gefühle und Ängste zuordnen.”

Jetzt, da das Fundament für bewusstes Verstehen gelegt ist, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Der erste Schritt ist geschafft, und die Verzweiflung des Nichtverstehens weicht einer verhaltenen Zuversicht – oft begleitet von Neugier.

“Wie geht es weiter?”
Diese Frage bestimmt nun alles.
Sie wächst auf dem Nährboden der neu gewonnenen Erkenntnisse.

Erkennen und Verändern

In den weiteren Sitzungen widmen wir uns den tieferliegenden Ursachen eurer Konflikte.
Diese wurzeln oft in eurer Biografie – geprägt durch das familiäre Umfeld, in dem ihr aufgewachsen seid, durch frühere Prägungen und alte Verletzungen, die sich in eurer Partnerschaft wiederholen.

Manchmal konzentrieren wir uns dabei auf einen von euch, während der andere als teilnehmender Beobachter dabei ist.
Das fördert nicht nur Verständnis, sondern auch Mitgefühl für die alltäglichen Reaktionen und Muster eures Partners oder eurer Partnerin.

Mitgefühl als Schlüssel

Mitgefühl ist die Voraussetzung, um zu verzeihen und aufgestauten Groll loszulassen.
In der Biografiearbeit zeigen sich oft unbewusste Verwicklungen – mit Eltern, Schwiegereltern, früheren Partnern oder sogar den eigenen Kindern.

Wir arbeiten so viel wie möglich von diesem biografischen Material auf.
Doch bei tiefen Verletzungen oder großer Zurückhaltung kann es sinnvoll sein, Einzelcoachings wahrzunehmen – besonders wenn die Scham davor, sich vor dem Partner zu öffnen, zu groß ist oder wenn sich im Prozess eine Trennung abzeichnet.

Die Reise zurück zu sich selbst

Ob Einzel- oder Paarsitzung – dieser Abschnitt der Paarberatung soll den Weg zurück zu euch selbst einleiten.
Es geht darum, sich selbst und die Partnerschaft in ihrer aktuellen Form zu hinterfragen, um daraus schöpferisch Neues entstehen zu lassen.

Am Anfang ist das oft nur ein kleines Pflänzchen.
Es liegt in eurer Eigenverantwortung, ob ihr es pflegt oder ob sich eure Wege trennen.

Integration und Zukunft

In den weiteren Sitzungen werfen wir einen Blick zurück auf euren bisherigen Weg – und entwickeln gemeinsam nächste, stimmige Schritte für eure Beziehung.

Dabei richten wir den Fokus bewusst auf das, was vor euch liegt:
Wir bündeln euren positiven Willen und stärken eure Fähigkeit, künftige Herausforderungen eigenständig zu bewältigen.

Wenn sich erste Krisen und Konflikte beruhigt haben, entsteht Raum für Neues. Jetzt geht es darum, den Blick wieder frei nach vorn zu richten – mit Klarheit, Vertrauen und neuer Perspektive.

Langfristige Begleitung – in eurem Tempo

Zum Abschluss der intensiveren Phase klären wir mit euch, ob weitere themenspezifische Sitzungen sinnvoll sind.
Wenn ja, entwickeln wir gemeinsam einen längerfristigen Plan – abgestimmt auf eure Themen und Prioritäten.

In dieser Phase finden die Sitzungen meist in größeren Abständen statt – etwa alle sechs bis acht Wochen – und können sich über einen längeren Zeitraum erstrecken.
Wie lange, das bestimmt ihr selbst.

Denn persönliches Wachstum ist kein Ziel – sondern ein Weg, der sich stetig weiterentwickeln darf.